Mittwoch, 27. April 2016

Tschernobyl



Am 26.April kehrte ein 30-jähriges tragisches Ereignis zurück in die Medien und unsere Köpfe..
Die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl ist nun 30 Jahre her, aber noch immer eine Sperrzone und unbewohnbar. 
1)

Was geschah - kurze Zusammenfassung..
Am 26.April 1986 sollte im Kernkraftwerk in Tschernobyl eine Simulation eines vollständigen Stromausfalls ausgeführt werden.
Aufgrund mehrerer grober Sicherheitsverstösse und dem zum Bau benutzten Graphits wurde ein nicht mehr kontrollierbarer Leistungsanstieg (Leistungserhöhung um das 100fache!) ausgelöst - Folge: Explosion des Reaktors. Radioaktives Material flog hunderte Meter hoch aus dem durch die Explosion offenen Reaktor 4.

Infografik: Erhöhte Strahlendosis in ganz Europa, 3.Mai 1986
2)
Die Bevölkerung sollte vorerst in Unwissenheit bleiben. Erst am 27.April wurde die Nachbarsstadt Pripyat (50'000 Einwohner) evakuiert, insgesamt mussten 350'000 Menschen ihre Heimat verlassen. Pripyat diente als Heimat für die Kernkraftmitarbeiter und deren Familien. Bis heute stehen Riesenrad und andere Vergnügungsbahnend für das damals bevorstehende Fest am 1. Mai, das nie gefeiert werden konnte.

Gemäss Annahme der WHO sind weltweit mind. 4000 Todesopfer auf die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zurückzuführen.
Die radioaktive Wolke gelang bis in die Schweiz, in der besonders das Tessin betroffen war.

Situation heute
Noch immer sind Arbeiter um den Reaktor beschäftigt - sie entfernen weiterhin radioaktiven Müll und arbeiten an einer neuen Schutzhülle für den Reaktor, denn die bisherige weist Lecks auf was bei einem Einsturz zu einer erneuten Katastrophe führen könnte.
Bis heute sind die Folgen dieser Katastrophe präsent: nebst der Strahlenkrankheit gibt es auch viele Langzeitfolgen wie diverse Krebserkrankungen, Missbildungen aber auch psychische Erkrankungen durch dieses schwerwiegenden Unglück.

Pripyat gleicht einer Geisterstadt, die Gebäude zerfallen zunehmend.
Doch immer mehr Menschen zieht es nach Pripyat oder Tschernobyl - der Dark Tourism (Katastrophentourismus) boomt. Für wenige Stunden können Touristen sich hier aufhalten und Touren unternehmen.
3)

Hier hat nun die Natur das Sagen. Immer mehr Tierarten gelingt es, sich trotz der Strahlenbelastung anzusiedeln.
Welche Folgen es für die Tiere hat, weiss Niemand.

Fazit
Für mich scheinen diese vielen Tierarten der einzige Trost zu sein, den diese Katastrophe zulässt.
Was mich traurig stimmt ist die Auffälligkeit, wie schnell wir Menschen solche Katastrophen verdrängt und vergessen haben.
Die Diskussion, ob weiterhin AKW's genutzt werden sollen, steht seit diesem Unglück und auch nach Fukushima ist noch keine definitive Lösung gefunden worden. Ich denke, dass wir genügend Alternativen hätten, aber der Mensch neigt dazu, ein Gewohnheitstier zu sein und ausserordentlich gut zu verdrängen können.

 
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl
http://www.20min.ch/diashow/diashow.tmpl?showid=168703 (+Bild 3)
http://www.20min.ch/leben/reisen/story/23578520 (+Bild 1)
http://php.blick.ch/red/ipad/html/tschernobyl/index.php (+Bild 2)

Mittwoch, 16. März 2016

Sea Shepherd - Helden auf hoher See

Die Gebrauchtwagen-Profis, Auction hunters, die Aquarium-Profis... den Männern unter Euch sind diese TV-Sendungen von DMAX bestimmt bekannt.
Wir Frauen aber sehnen uns nach richtigen Helden.. diese habe ich hier entdeckt: "Sea Sherpherd", eine Organisation, die es seit 1977 gibt und die bei ihren Aktionen gefilmt wird. Sie setzen sich mit beeindruckendem Engagement für den Schutz der marinen Tierwelt ein.

Ihre Mission
Sie versuchen, die Zerstörung der Lebensräume und die brutalen Abschlachtungen verschiedenster Meerestiere zu beenden und dadurch das Ökosystem zu schützen.
Hierfür sind ihnen Proteste zu wenig wirkungsvoll, ihr Einsatz geschieht auf hoher See. 

Ihr Ziel
Ihr Ziel ist es, den marinen Lebensraum für kommende Generationen erhalten zu können. Hierfür gehen sie gegen illegale Aktivitäten vor und greifen gegen Wilderei und das brutale Abschlachten direkt ein.

..klingt alles schön und gut, doch wie sieht ihr Eingreifen genau aus??



https://www.sea-shepherd.de/about/die-flotte
Sea Shepherd verfügt über eine eigene Flotte, die immer mehr wächst.
Hier zu sehen ist das Flaggschiff "Steve Irwin".

Sie ermitteln, dokumentieren und greifen
auch in illegale Aktionen ein, indem sie bspw. die Walfangschiffe verfolgen und so blockieren, dass sie ihre Fänge und Abschlachtungen möglichst nicht ausführen können. Hierbei werden sie oft von den Wilderern angegriffen, die weder davor zurückschrecken, Schiffe zu demolieren als auch Menschen zu gefährden.

Ihre Homepage ist so umfangreich, dass ich Euch nur 2 sog. Operationen vorstelle:

Operation Icefish 2015/16
In diesem Monat hat Sea Shepherd einen grossen Erfolg zu feiern;
das letzte Schiff der "Bandit 6", eine illegale Fischereiwildererflotte bestehend aus 6 Schiffen, wurde durch die Behörden versenkt.
"Bandit 6" nutzte seit über 10 Jahren die Schlupflöcher des internationalen Rechts und gehörte zu den hartnäckigsten Wildererschiffen.
Die Operation "Icefish" wurde 2014 ins Leben gerufen. "Thunder" war eines der Wildererschiffe und löste durch die 110-tägige Verfolgung von Sea Shepherd internationales Aufsehen aus.
Sea Shepherd sicherte Beweismaterial, welches die Verantwortlichen ins Gefängnis brachte und ein Bussgeld von 15 Mio Euro zur Folge hatte.
In den folgenden Monaten wurde ein Schiff ums andere aus dem Verkehr gezogen und versenkt, die Verantwortlichen wurden verhaftet.

Operation Henkaku - die Blutbucht
In Taji, Japan, wird eine "Tradition" gefeiert, die kaum einen von uns kalt lässt. Hier werden jedes Jahr ab anfangs September bis ca. Februar Treibjagden durchgeführt.
Für das Jahr 2015/16 wurde das Fangen und Schlachten von 1873 Delfinen von der Regierung genehmigt!
Mit ca. 630 - 650 Tieren haben sie in dieser Saison vergleichsweise nicht einen "vollen Erfolg" gehabt. 

Die Cove Guardians, ein Freiwilligenteam von Sea Shepherd, waren an jedem Jagdtag vor Ort.
Durch Liveübertragungen decken sie diese profitgierige "Tradition" auf und kämpfen gegen das Verleugnen und Verstecken der Regierung an.

Immer wieder wird einigen Cove Guardians die Einreise nach Japan verweigert!
Taji versucht mit allen Mitteln, dieses grausame Ritual zu verstecken.
...einige Fakten:
  • Mit Sichtschutzplanen versuchen die Delfinkiller, das Massaker zu überdecken.
  • Sie behaupten, "human zu töten".
  • Mit dem sog. "Phiting" schlagen die Jäger den Delfinen und auch Grindwalen ins Rückenmark, sie verenden qualvoll im Blut ihrer Artgenossen.
  • Die Delfinkiller versenken viele Tierleichen im Wasser, um die vorgegebene Quote nicht zu überschreiten.
  • Ihr Abschlachten rechtfertigen sie auch mit der Aussage, dass dies Schädlingsbekämpfung sei, da die Delfine für den schwindenden Fischbestand verantwortlich seien.
Mit den Liveübertragungen will die Organisation Sea Shepherd die unschöne Wahrheit zeigen und auch dazu aufrufen, keine Delfinparks und -Shows zu unterstützen.
Ziel dieser Treibjagden ist hauptsächlich der Lebendhandel: die schönsten Tiere werden während dem Massaker durch Delfintrainer (!) ausgesucht und an Pärke verkauft.
Genau von diesem Lebendhandel wird wiederum die Treibjagd finanziert (der Fleischgewinn ist viel geringer)..

Persönliches Fazit
Ich kann ihre Homepage wärmstens empfehlen, ihre Operationen sind genauestens dokumentiert und sehr interessant. Mein Blogeintrag ist nur ein Bruchteil der ganzen Dokumentationen.
Dieser Organisation sind Proteste zu wenig, sie lässt Taten sprechen, was mich sehr beeindruckt hat.
Ich wollte Euch einen Einblick geben und habe hoffentlich mehr Interesse geweckt.
Nur wer informiert und aufgeklärt ist, kann zum Umweltschutz beitragen.

Quellen
https://www.sea-shepherd.de/1691-die-blutbucht-ruht
(Bilder auch alle von Homepage)
 

Mittwoch, 2. März 2016

"Ist Zuchtlachs eine ökologische Alternative zum Wildfang?"

Ich habe eine klare Meinung: Nein.
Zuchtlachs ist für mich ein Versuch, die Überfischungs-Problematik zu umgehen. Da ich mich bereits in einem Blog damit befasst habe, kann ich sagen, dass Zuchtfisch mehr Nachteile als Vorteile hat.

Samstag, 14. November 2015

Wenn die Wüste blüht

Heute schreibe ich leichte Kost für die Seele um Euch von den vielen Umweltdiskussionen eine kurze Pause zu gönnen. 

Die Natur hat uns letztens mit einem wunderschönen Anblick überrascht: 
das Blumenmeer der Atacama-Wüste.

Im Norden Chiles liegt die Atacama-Wüste; eine der trockensten und ausgedörrtesten Landschaften der Erde. Zudem ist sie die höchst gelegenste Wüste der Welt!

http://www.20min.ch/diashow/151860/4681BCDE51B88BE76BE64B125F395573.jpg

Wie ist diese plötzliche Vegetation also möglich??

Die Bedingungen 

Die bereits 15 Millionen alte Wüste ist eine der trockensten Orte der Welt.
Als 2003 die Nasa deren Boden untersuchte, fanden sie keine Anzeichen für Leben. Stellenweise würden Zustände wie auf dem Mars herrschen. 
Der Humboldstrom, eine kalte Meeresströmung, verhindert die Entwicklung von Regenwolken, begünstigt aber gleichzeitig die Entstehung von Nebel, weshalb die Wüste sich zu den Nebelwüsten zählen kann. 
Dass Niederschlag ausbleibt, begünstigen auch die trockenen Ostwinde. Es gibt Orte in der Wüste, an denen Wetterstationen noch nie einen Tropfen Niederschlag registriert haben!
Die grossen Temperaturunterschiede (tags 30°C, nachts -15°C) sind ein weiteres Merkmal der Atacama-Wüste. 

Obwohl die Wüste durch ihre Trockenheit besticht, wurde sie schon früh besiedelt. Völker liessen sich an den wenigen Oasen nieder und heute herrsch an Bergbau-Boom (vor allem der Kupfergewinn ist hoch). 

Dieses Naturphänomen wurde nun durch eine Kombination ermöglicht: 
El Niño - Auftreten nicht zyklischer, ungewöhnlicher, veränderter Strömungen des äquatorialen Pazifiks, löst eine Überhitzung der ufernahen Meeresströme.
Die Küstennebel verdunsten nicht, die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit bleibt bestehen und kann dann in Niederschlag übergehen. Zudem waren die Temperaturen nie allzu kalt.
Die Samen, welche jahrelang ohne Wasser überlebt haben, konnten nun aufquellen. 

So entsteht ein atemberaubendes Bild, wenn alle Pflanzen und Tiere zwischen September und November zu neuem Leben erwachen. 
Mich faszinieren Naturphänomene, die Natur überrascht immer wieder aufs Neue mit ihren Möglichkeiten. 

Quellen
http://www.20min.ch/panorama/news/story/El-Ni-o-verwandelt-Wueste-in-ein-Blumenmeer-26326930
https://de.wikipedia.org/wiki/Blühende_Atacamawüste
https://de.wikipedia.org/wiki/El_Niño

Dienstag, 13. Oktober 2015

Elektroautos - E-rfolg in der Zukunft?

Wenn es um Autos geht, schlagen besonders Männerherzen höher. Aber heute geht es nicht um PS und schnurrende Motoren - ich möchte Elektroautos für Jedermann erklären.
Immer wieder gibt es heisse Diskussionen, ob sie wirklich das Auto der Zukunft sind oder nur eine Simulation zum Umweltschutz darstellen.

Doch was sind Elektroautos genau?

Elektroautos fahren - wie es der Name bereits sagt - elektronisch betrieben, also mit Strom. Sie besitzen statt eines Verbrennungsmotors eine wieder aufladbare Batterie.
Auf den ersten Blick hören sich diese Infos sehr umweltfreundlich an, aber ob das Fahrzeug wirklich überzeugt, hängt auch von der sogenannten "grauen Energie" ab; wie viel Energie für die Produktion und die spätere Entsorgung des Fahrzeuges benötigt wird.
Besonders die Batterieherstellung ist ein grosser Energieaufwand und sehr kostspielig, sie ist dafür verantwortlich, dass E-Autos in der Anschaffung teurer sind gegenüber gewöhnlichen Autos.
Ein weiteres Kriterium, um eine saubere Fahrt zu garantieren, ist der Ökostrom.
Ökostrom wird aus erneuerbaren Energien wie z.B. Wasser, Wind und Sonne gewonnen.



https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto 

Inzwischen gibt es immer mehr Autohersteller, die ein E-Auto auf den Markt gebracht haben.Am bekanntesten ist wohl der Sportwagen Tesla, der auch mit seinem Design und seiner Reichweite besticht - beim Model Tesla-S sind es bis 500km Reichweite, zudem ist das Aufladen des Akkus auf 80% mit 30min sehr schnell.





Pro

- Elektroautos haben keinen schädlichen CO2-Ausstoss, welcher die Ozonschicht angreift = keinerlei Luftschadstoffe
- Besonders auf kurzen Distanz wie im Stadtverkehr sind sie am effizientesten; die Bremsenrückgewinnung (Rekuperation) ist hier ideal.
- Keine Lärmerzeugung
- Keine Kaltstartproblematik; E-Autos lassen sich jederzeit ein- und ausschalten.
- Staatlicher Zuschuss; in verschiedenen Ländern werden die hohen Anschaffungskosten, welche für Käufer anfallen, durch Zuschüsse ausgeglichen.

Kontra

- Die "graue Energie" ist aufgrund der Batterie höher als bei herkömmlichen Fahrzeugen.
- Eine grössere Reichweite verlangt eine schwerere, teurere Batterie.
- Die Batterie hat eine begrenzte Lebensdauer und ist in der Anschaffung teuer.
- Stromtankstellen müssen verfügbar sein
- Die Heizung im Winter senkt die Energieeffizienz erheblich.

Mein Fazit

Ich finde die Grundidee des Elektroautos interessant und fördernswert.
Was bisher das grösste "Problem" darzustellen scheint, ist die Batterie, welche in der Produktion und Anschaffung teuer ist und viel Energie benötigt. Hier müsste eine Alternative gefunden werden. Zur Sprache kamen in meinen Recherchen Wechselbatterien, um die lange Aufladezeit zu umgehen.
Dass Elektrofahrzeuge funktionieren, zeigt der unser Alltag mit Nutzfahrzeugen (z.B. Oberleitungsbussen) oder Industriefahrzeuge (z.B. elektrische Lastkarren).
Meiner Meinung nach müssen Elektroautos gefördert werden und weitere Verbesserungen statt finden.
Ich denke, dass unsere bisherigen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren nicht ewig bestehen werden, vor allem nicht, wenn der Umweltschutz immer mehr Aufmerksamkeit verlangt.

Quellen
http://www.wwf.ch/de/aktiv/besser_leben/umwelttipps/tippdetail.cfm?uTippId=39&gclid=CjwKEAjw1_KwBRDEz_WvncL4jGwSJAAEym0d8w3BsPf-vgMX1DCQz-I8wnVsm8Ak4XmIT54HS-mTMBoCd8nw_wcB
https://www.energie-lexikon.info/elektroauto.html
http://oekostromvignette.ch/index.php?id=6
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto



Samstag, 3. Oktober 2015

Überfischung - ein erschöpftes Meer

Wir alle waren doch schon am Meer und sind in die Unterwasserwelt abgetaucht, welche wohl jeden von uns fasziniert mit diesen atemberaubenden Farben und Lebewesen.
Doch diese Unterwasserwelt ist gefährdet, die Riffe und ein grosser Teil der Meeresbewohner schrumpfen zunehmend. 
Ich möchte in diesem Blogeintrag vor allem die Überfischung ansprechen.

Die Probleme

Heute werden 4x mehr Fische & Meeresfrüchte aus dem Meer gezogen als noch vor 50 Jahren! 
Die Fischbestände, die für die Wirtschaft genutzt werden, sind zu 87% überfischt oder kurz davor.
Viele Arten sind vor dem Aussterben bedroht und ob sich ein Bestand bei Rücksichtnahme noch erholt, ist nicht garantiert.
Eine besondere Betroffenheit fällt bspw. den Tiefseefischen zu, denn sie sind stark anfällig für die Überfischung. Sie wachsen sehr langsam, werden spät geschlechtsreif und ihre Fortpflanzungsrate ist sehr niedrig.

Die Fangquote ist für viele Bestände immer noch hoch angesetzt, höher als diese, die die Wissenschaft für erhaltend erachtet.
Am stärksten betroffen von der Überfischung ist der Nordostatlantik, hier sind ausgewählte Fischarten-Bestände seit Jahren rückläufig. Da die Gewässer der EU immer stärker betroffen sind, wird vermehrt auf andere Fischarten ausgewichen. Ein grosser Teil unserer Fische die auf unseren Tellern landen kommen aus weit entfernten Regionen. Dieses Ausweichen löst allerdings die Problematik nicht.

Ein weiteres Problem: Beifänge.
Sie sind Fänge, die unerwünscht im Netz landen- geschätzte 40% aller Fische, die für die Fischindustrie gefangen werden!
Teilweise werden sie dennoch weiter verarbeitet, aber grösstenteils landen sie tot oder verletzt wieder im Meer.
Beifänge sind nicht nur Fische, sondern auch Krustentiere, Wale, Delfine usw... So verenden bspw. 300'000 Wale und Delfine jährlich, die ungewollt aus dem Meer gefischt werden.

Hai als Beifang
http://www.zoonar.de/photo/hai-als-beifang_2833379.html
Die illegale Fischerei umfasst 1/5 der Fischerei, sie beraubt das Meer auf eine unkontrollierbare Weise.

Aquakulturen boomen! Diese wurden/werden noch immer als Lösung angesehen, allerdings ist die dichte Haltung der Fische problematisch, die Tiere treten mit Antibiotika und Chemikalien in Kontakt und die Artenvielfalt geht hier völlig verloren.
http://putneyfarm.com/tag/seafood/
Zuchtfische bedeuten beinahe die Hälfte aller verzehrten Fische und sind eine wachsende Industrie, allerdings benötigt es für 1kg Zuchtfisch durchschnittlich 4kg Futterfische!

In der Schweiz liegt "Seafood" voll im Trend, allerdings betrifft dieser Trend Fischarten, die von weit her importiert werden. Die Schweiz ist stark abhängig von diesen Importen.






Lösungsansätze

- Reduzierung des Beifangs mit Hilfe geeigneter Fangtechniken und Fangmaterialien
- Strengere Kontrollen mit strikter Fischereizulassungen und Kontrolltechniken
- Es sollte nur so viel gefischt werden, wie auch wieder nachkommen kann.
- Partner-Unternehmen können der "Seafood-Group" der WWF beitreten, wodurch sie sich verpflichten, ihr Sortiment anzupassen und z.B. Alternativen für aussterbende Fischarten anbieten.
- Fischverzehr durch Konsumenten reduzieren

Fazit

Mich erschreckt dieses Thema sehr. Meiner Meinung nach ist der Ozean im Allgemeinen durch sehr viele Faktoren beeinträchtigt; die Überfischung, die Meeresverschmutzung, die zu Grunde gehenden Riffe.... Unser Planet ist zum grössten Teil mit Wasser bedeckt, hier müssten wir besonders anpacken.

Ein machbarer Anfang für alle wäre, den Fischkonsum als ein Genusserlebnis zu sehen, und diesen auf ein Minimum zu beschränken.


Quellen
http://www.wwf.ch/de/hintergrundwissen/wasser/meere/bedrohungmeere/ueberfischung/
https://assets.wwf.ch/downloads/wwf_faktenblatt_ueberfischung_de_091028.pdf
http://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/ueberfischung_der_meere/

Sonntag, 30. August 2015

Holz; vielseitiger als man denkt.

Vor einigen Tagen habe ich einen Artikel in der 20minuten gelesen, welcher mich stutzig gemacht hat. Ich habe mich nun mit diesem Thema auseinander gesetzt, und möchte meine spannenden Erkenntnisse mit Euch teilen.
 
Wenn wir an Holz denken, denken wir an doch alle an Holz, welches zum Bauen verwendet wird, schöne Möbel oder an ein gemütlich knisterndes Cheminée..
Holz gibt es in der Schweiz im Überfluss, es entsteht mehr Holz in den Wäldern als momentan verarbeitet werden kann.
Die Schweiz ist zu 1/3 mit Wäldern bedeckt, 1.31 Mio. ha = 32% unserer Landesfläche.
Im Mittelland hält sich der Bestand konstant, im Gebirge und den Alpen hingegen nimmt er stetig zu.
 
www.einer-der-guten.de

Was kann Holz also noch so??
 
Holz als Essen

Holz enthält Zellulose, ein Kohlenhydrat, und Kohlenhydrate liefern uns Energie und machen satt.
Da der Mensch jedoch keine Zellulosefasern verarbeiten kann, wurde nun geforscht und mehrere Ideen entstanden.
Die Zürcher Fachhochschule ZHAW ist zum Schluss gekommen, dass Pilze das Holz zersetzen, welches wiederum Futter für Larven ergibt, und aus ihnen sollen Rosen- und Hirschkäfer werden. Es ist uns bekannt, dass Insekten sehr proteinreich sind. Aus ihnen würde man proteinhaltige Nahrungszusätze herstellen.

Wem die Insekten-Variante wenig schmackhaft ist, der darf sich auf eine zweite Option freuen. Amerikanische Forscher ermöglichten es, aus der Zellulose des Holzes mithilfe Kartoffelenzym, die Zellulose in Stärke umzuwandeln. Ergebnis ist ein weisses Pulver, welches als Lebensmittel-Zusatz Verwendung finden würde.
 
 Holz als Leim

Die meisten Klebstoffe entstehen aus Erdöl.
Forschende der Berner Fachhochschule in Biel nutzten Reste aus Sägereien, z.B. Baumrinde, welche sie mit Wasser aufkochten, um einen Stoff zu isolieren - Tannin. Dieser eignet sich als Klebstoff.
Die Vorteile sind klar ersichtlich: Die Holzkleber sind nicht giftig und umweltfreundlich.

Holz in der Medizin

Zellulosefasern des Holzes wird momentan in Versuchen getestet, um es künstlichen Gallertkernen ("Kern" der Bandscheibe) beizugeben und damit defekte Bandscheiben zu reparieren.

Holz als Sprit

In einem speziellen Prozess ist es Wissenschaftlern gelungen, aus Holzschnitzel Ethanol zu gewinnen.
Holzschnitzel werden in einem Dampfkochtopf-artigen Gefäss bei hohem Druck gekocht, wobei plötzlich der Druck abfällt. Dadurch zerfällt Holz in Fasern, in die Masse wird nun ein natürlicher Pilz beigemischt. Es werden Enzyme freigesetzt, welche den Zellulosebrei zerfallen lassen, übrig bleibt Zuckersaft.
Wird dieser vergärt, entsteht -tatataa- Ethanol, der Biotreibstoff, der Automotoren aufheulen lässt.

Mein Fazit

Wenn man sich diese neuen Erkenntnisse der Forschungen vor Augen hält, besteht doch Hoffnung, dass nicht immer auf umweltschädigende Stoffe zurück gegriffen werden muss.
Ich persönlich bin begeistert von diesem Artikel und dass sich viele andere Menschen mit diesem Thema auseinander setzen. Es macht doch Sinn, in bestehende, in grosser Menge verfügbaren Materialen, Verwendung zu finden.

Die Frage ist wohl mehr, wie viel Aufwand der Mensch betreiben möchte, um ökologisch und nachhaltig zu leben?

www.patronenwelt.com
 
Quellen:
http://www.20min.ch/wissen/news/story/Landet-Holz-bald-im-Tank-und-auf-dem-Teller--19955523
http://www.bafu.admin.ch/wald/01198/01199/index.html?lang=de