Mittwoch, 27. April 2016

Tschernobyl



Am 26.April kehrte ein 30-jähriges tragisches Ereignis zurück in die Medien und unsere Köpfe..
Die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl ist nun 30 Jahre her, aber noch immer eine Sperrzone und unbewohnbar. 
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Was geschah - kurze Zusammenfassung..
Am 26.April 1986 sollte im Kernkraftwerk in Tschernobyl eine Simulation eines vollständigen Stromausfalls ausgeführt werden.
Aufgrund mehrerer grober Sicherheitsverstösse und dem zum Bau benutzten Graphits wurde ein nicht mehr kontrollierbarer Leistungsanstieg (Leistungserhöhung um das 100fache!) ausgelöst - Folge: Explosion des Reaktors. Radioaktives Material flog hunderte Meter hoch aus dem durch die Explosion offenen Reaktor 4.

Infografik: Erhöhte Strahlendosis in ganz Europa, 3.Mai 1986
2)
Die Bevölkerung sollte vorerst in Unwissenheit bleiben. Erst am 27.April wurde die Nachbarsstadt Pripyat (50'000 Einwohner) evakuiert, insgesamt mussten 350'000 Menschen ihre Heimat verlassen. Pripyat diente als Heimat für die Kernkraftmitarbeiter und deren Familien. Bis heute stehen Riesenrad und andere Vergnügungsbahnend für das damals bevorstehende Fest am 1. Mai, das nie gefeiert werden konnte.

Gemäss Annahme der WHO sind weltweit mind. 4000 Todesopfer auf die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zurückzuführen.
Die radioaktive Wolke gelang bis in die Schweiz, in der besonders das Tessin betroffen war.

Situation heute
Noch immer sind Arbeiter um den Reaktor beschäftigt - sie entfernen weiterhin radioaktiven Müll und arbeiten an einer neuen Schutzhülle für den Reaktor, denn die bisherige weist Lecks auf was bei einem Einsturz zu einer erneuten Katastrophe führen könnte.
Bis heute sind die Folgen dieser Katastrophe präsent: nebst der Strahlenkrankheit gibt es auch viele Langzeitfolgen wie diverse Krebserkrankungen, Missbildungen aber auch psychische Erkrankungen durch dieses schwerwiegenden Unglück.

Pripyat gleicht einer Geisterstadt, die Gebäude zerfallen zunehmend.
Doch immer mehr Menschen zieht es nach Pripyat oder Tschernobyl - der Dark Tourism (Katastrophentourismus) boomt. Für wenige Stunden können Touristen sich hier aufhalten und Touren unternehmen.
3)

Hier hat nun die Natur das Sagen. Immer mehr Tierarten gelingt es, sich trotz der Strahlenbelastung anzusiedeln.
Welche Folgen es für die Tiere hat, weiss Niemand.

Fazit
Für mich scheinen diese vielen Tierarten der einzige Trost zu sein, den diese Katastrophe zulässt.
Was mich traurig stimmt ist die Auffälligkeit, wie schnell wir Menschen solche Katastrophen verdrängt und vergessen haben.
Die Diskussion, ob weiterhin AKW's genutzt werden sollen, steht seit diesem Unglück und auch nach Fukushima ist noch keine definitive Lösung gefunden worden. Ich denke, dass wir genügend Alternativen hätten, aber der Mensch neigt dazu, ein Gewohnheitstier zu sein und ausserordentlich gut zu verdrängen können.

 
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl
http://www.20min.ch/diashow/diashow.tmpl?showid=168703 (+Bild 3)
http://www.20min.ch/leben/reisen/story/23578520 (+Bild 1)
http://php.blick.ch/red/ipad/html/tschernobyl/index.php (+Bild 2)

7 Kommentare:

  1. Ich finde deinen Blogeintrag gut geschrieben und du hast ein sehr spannendes Thema gewählt. Über Tschernobyl habe ich schon einige Artikel gelesen und finde die Folgen der Nuklearkatastrophe erschreckend. Da dieses Thema heute noch ab und zu in den Medien erwähnt wird, kam es mir gar nicht so vor, dass dieses Ereignis schon vor 30 Jahre geschah.

    Hinter der heutigen Geisterstadt verbirgt sich eine traurige Geschichte. Es ist faszinierend, dass die Natur sich wieder in der Stadt einlebt und diese so wieder ein wenig zum Leben erwacht.

    Der Film „ Die Wolke“ handelt auch von einem AKW Störfall und dessen Folgen. Die Geschichte erinnert mich an Tschernobyl und lässt einen nachdenken. Es ist ein trauriger Film, welcher aber auf jeden Fall sehenswert ist.

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  2. Liebe Geneve
    Abgesehen vom Verdrängungsmechanismus frage ich mich, besteht die Chance, dass die Menschen, die die Lösungsvorschläge haben/hätten, wirklich wahrgenommen werden? Vertrauen, oder haben Regierungsmächte das Bewusstsein um zu denken und aufhören noch mehr ********
    Ich musste in der Sekundarschule ein Tagebuch von einer Betroffenen des Tschernorbyl Unglücks lesen. Bis heute bleiben mir die Beschreibungen von diesem Ereignis in Erinnerungen. Ich habe in meinem Leben sogar schon Jugendliche angetroffen, die noch nie davon gehört haben! „Atomkraftwerkkatastrophe hää? Was?“, Gau!
    Toller Eintrag, danke dass du dieses Thema nochmals aufgreifst. Von meinem Aspekt, einmal mehr eine Aufforderung meinen Luxus zu schätzen und in Gedanken zu schützen, wie zu lieben.
    Liebe Grüsse Juliette

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  3. Oh my dear
    sorry habe deine schönen Name komplett versaut. Liebe Genevièèèève
    Bitte Verzeih mir...
    Ich bin kein Computer :-)

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Liebe Juliette
      Danke, dass Du dir die Zeit genommen hast, meinen Eintrag zu lesen und diesen Kommentar zu verfassen.
      Ich denke, Du hast Recht damit, dass viele Lösungsansätze vermutlich gar nicht beachtet und diskutiert werden. Bestimmt gäbe es einige, interessante Ideen ...
      Umso wichtiger scheint es mir, die Menschen zumindest daran zu erinnern und die Folgen nicht leichtsinnig vergessen zu lassen.
      Das Tagebuch, das Du gelesen hast, war bestimmt eindrücklich und tragisch..

      Übrigens finde ich, dass Du einen tollen Schreibstil hast :-) !
      Liebe Grüsse Geneviève

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  4. Sehr spannend. Habe von dieser Explosion noch nie etwas gehört. Die einfache und sehr effiziente Energieerzeugung steht wohl über dem Risiko die Menschheit zu gefährden! Die Explosion hat allerdings auch etwas Gutes, den wir wissen dadurch, mit was für einem Risiko wir leben. Den Tourismus finde ich berechtigt, ich würde eine solche Gegenden auch gerne anschauen gehen. Verlassen und verwildert, das ist aufregend! :) Vielleicht schaue ich mir den Film einmal an. Danke für dein Blog.
    Lg Janic

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  5. Sehr spannend. Habe von dieser Explosion noch nie etwas gehört. Die einfache und sehr effiziente Energieerzeugung steht wohl über dem Risiko die Menschheit zu gefährden! Die Explosion hat allerdings auch etwas Gutes, den wir wissen dadurch, mit was für einem Risiko wir leben. Den Tourismus finde ich berechtigt, ich würde eine solche Gegenden auch gerne anschauen gehen. Verlassen und verwildert, das ist aufregend! :) Vielleicht schaue ich mir den Film einmal an. Danke für dein Blog.
    Lg Janic

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