Samstag, 3. Oktober 2015

Überfischung - ein erschöpftes Meer

Wir alle waren doch schon am Meer und sind in die Unterwasserwelt abgetaucht, welche wohl jeden von uns fasziniert mit diesen atemberaubenden Farben und Lebewesen.
Doch diese Unterwasserwelt ist gefährdet, die Riffe und ein grosser Teil der Meeresbewohner schrumpfen zunehmend. 
Ich möchte in diesem Blogeintrag vor allem die Überfischung ansprechen.

Die Probleme

Heute werden 4x mehr Fische & Meeresfrüchte aus dem Meer gezogen als noch vor 50 Jahren! 
Die Fischbestände, die für die Wirtschaft genutzt werden, sind zu 87% überfischt oder kurz davor.
Viele Arten sind vor dem Aussterben bedroht und ob sich ein Bestand bei Rücksichtnahme noch erholt, ist nicht garantiert.
Eine besondere Betroffenheit fällt bspw. den Tiefseefischen zu, denn sie sind stark anfällig für die Überfischung. Sie wachsen sehr langsam, werden spät geschlechtsreif und ihre Fortpflanzungsrate ist sehr niedrig.

Die Fangquote ist für viele Bestände immer noch hoch angesetzt, höher als diese, die die Wissenschaft für erhaltend erachtet.
Am stärksten betroffen von der Überfischung ist der Nordostatlantik, hier sind ausgewählte Fischarten-Bestände seit Jahren rückläufig. Da die Gewässer der EU immer stärker betroffen sind, wird vermehrt auf andere Fischarten ausgewichen. Ein grosser Teil unserer Fische die auf unseren Tellern landen kommen aus weit entfernten Regionen. Dieses Ausweichen löst allerdings die Problematik nicht.

Ein weiteres Problem: Beifänge.
Sie sind Fänge, die unerwünscht im Netz landen- geschätzte 40% aller Fische, die für die Fischindustrie gefangen werden!
Teilweise werden sie dennoch weiter verarbeitet, aber grösstenteils landen sie tot oder verletzt wieder im Meer.
Beifänge sind nicht nur Fische, sondern auch Krustentiere, Wale, Delfine usw... So verenden bspw. 300'000 Wale und Delfine jährlich, die ungewollt aus dem Meer gefischt werden.

Hai als Beifang
http://www.zoonar.de/photo/hai-als-beifang_2833379.html
Die illegale Fischerei umfasst 1/5 der Fischerei, sie beraubt das Meer auf eine unkontrollierbare Weise.

Aquakulturen boomen! Diese wurden/werden noch immer als Lösung angesehen, allerdings ist die dichte Haltung der Fische problematisch, die Tiere treten mit Antibiotika und Chemikalien in Kontakt und die Artenvielfalt geht hier völlig verloren.
http://putneyfarm.com/tag/seafood/
Zuchtfische bedeuten beinahe die Hälfte aller verzehrten Fische und sind eine wachsende Industrie, allerdings benötigt es für 1kg Zuchtfisch durchschnittlich 4kg Futterfische!

In der Schweiz liegt "Seafood" voll im Trend, allerdings betrifft dieser Trend Fischarten, die von weit her importiert werden. Die Schweiz ist stark abhängig von diesen Importen.






Lösungsansätze

- Reduzierung des Beifangs mit Hilfe geeigneter Fangtechniken und Fangmaterialien
- Strengere Kontrollen mit strikter Fischereizulassungen und Kontrolltechniken
- Es sollte nur so viel gefischt werden, wie auch wieder nachkommen kann.
- Partner-Unternehmen können der "Seafood-Group" der WWF beitreten, wodurch sie sich verpflichten, ihr Sortiment anzupassen und z.B. Alternativen für aussterbende Fischarten anbieten.
- Fischverzehr durch Konsumenten reduzieren

Fazit

Mich erschreckt dieses Thema sehr. Meiner Meinung nach ist der Ozean im Allgemeinen durch sehr viele Faktoren beeinträchtigt; die Überfischung, die Meeresverschmutzung, die zu Grunde gehenden Riffe.... Unser Planet ist zum grössten Teil mit Wasser bedeckt, hier müssten wir besonders anpacken.

Ein machbarer Anfang für alle wäre, den Fischkonsum als ein Genusserlebnis zu sehen, und diesen auf ein Minimum zu beschränken.


Quellen
http://www.wwf.ch/de/hintergrundwissen/wasser/meere/bedrohungmeere/ueberfischung/
https://assets.wwf.ch/downloads/wwf_faktenblatt_ueberfischung_de_091028.pdf
http://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/ueberfischung_der_meere/

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